1972 war das Urknalljahr für den Umwelt- und Naturschutz: Der „Club of Rome“ schockiert die Welt mit seinem bahnbrechenden Bericht ‚Zur Lage der Menschheit‘. In Stockholm findet die erste ‚Umweltkonferenz der Vereinten Nationen‘ statt. Und in Nordfriesland treffen sich führende Umweltschützer, um ‚Die Grenzen des Wachstums‘ in die Praxis umzusetzen.
Mitten im Wirtschaftswahn der 1970er forderte ein Haufen Unerschrockener einen Nationalpark: Den Nationalpark Wattenmeer.
Was in Husum gefordert wird, entsetzt große Teile der deutschen Bevölkerung: Ein derart radikaler Naturschutz würde „unser Land in die Armut treiben!“ Die Debatte wurde hart und unerbittlich geführt. Werner Boyens erinnert sich: „Wir mussten dagegen sein, um überhaupt beachtet zu werden. Denn die Menschen die hier lebten, wurden praktisch vergessen.“
Heute, 50 Jahre später, ist der Nationalpark Wattenmeer aus Deutschland nicht mehr wegzudenken.
Er sichert tausende Arbeitsplätze, ist Naherholungsgebiet für Einheimische, Magnet für Urlauber und vor allem eine starke Säule des Naturschutzes. NDR-Autor Sven Jaax reist in die Zeit zurück, trifft sich mit den Kämpfern von damals und erzählt, was der Nationalpark heute leisten muss.
Denn: Ruhig ist es nicht geworden. Es braucht immer neue Wege, um das Wattenmeer zu schützen: Vor uneinsichtigen Touristen, ignoranten Investoren oder Landwirten, die sich bis heute vom Naturschutz bedroht fühlen.