Wenn Europäer Hokkaido hören, denken sie meist an Kürbisse. Wenn Japaner Hokkaido hören, fällt ihnen die eisige Insel im Norden des Kaiserreiches ein. Sobald die kalte Jahreszeit beginnt, verwandeln Eis und Schnee die Insel in eine weiße Zauberwelt. Die ist nicht nur idyllisch. Der Film zeigt den rauen Alltag, wenn der Winter das Kommando übernimmt. Wer auf oder um Hokkaido unterwegs sein will, muss sich gegen Treibeis und Schneemassen durchsetzen. Und mancher Insulaner entwickelt ungewöhnliche Leidenschaften unter diesen unbehaglichen Bedingungen.
Auf Hokkaido sind Menschen wie Shigeru Yamai daheim. Er ist Kapitän der Garinko und hat das Kommando über den eigenwilligen Eisbrecher an der Ostküste. Sein Schiff bohrt sich mit Spindeln durch die Schollen vor der Küste. Das futuristische Gefährt ist längst zur landesweiten Attraktion geworden. Mal sind Wissenschaftler an Bord, mal Urlauber auf der Jagd nach Fotos und Abenteuern. In seiner Freizeit kurvt Shigeru gern mit dem schwimmenden Eistrecker herum, einem Fahrzeug, das einmalig ist auf der Welt.
Akira Watanabe ist Zahnarzt und kann auf Hokkaido berufliche und private Leidenschaften besonders gut miteinander verbinden.
Tagsüber feilt und schleift er an den Zähnen seiner Patienten, abends formt er Eisskulpturen für den allwinterlichen Skulpturen-Wettkampf. Die Handgriffe sind dabei sehr ähnlich und manche Werkzeuge eignen sich für Praxis und Eis-Arena gleichermaßen.
Doktor Watanabe zählt mit seinem Eis-Team jeden Winter zu den Favoriten im Skulpturen-Wettkampf und will auch dieses Jahr wieder aufs Siegertreppchen.
Wenn Hiroshi Chiba auf die zugefrorene Bucht vor seiner Haustür fährt, dann hat er keine künstlerischen Ambitionen: Er ist Fischer. Und weil die harten Winter von Hokkaido sein Fangrevier stets mit einer festen Eisdecke versiegeln, muss er Löcher in die Oberfläche schlagen, um mit seinen Kollegen an Beute zu kommen. Die Männer leben nicht etwa von den dicken Fischen, sie sind hinter den kleinen her, den Wakasagi. Diese Stinte sind wichtiger Bestandteil der japanischen Küche. Hiroshi mag sie am liebsten in ihrer klebrigen Variante. Darum ist er im Nebenberuf auch Zuckerfisch-Koch und versorgt Delikatessläden in ganz Japan.